November 2020. Das Land befindet sich im Lockdown und verharrt in Schockstarre. Doch in der Südsteiermark tut sich etwas. Vier Surfliebhaber tun sich zusammen und nutzen die Gunst der Stunde: Woaz Board ist geboren. Denn nach vielen Jahren Surfurlauben mussten die Jungs nun zu Hause verweilen, erzählt Philipp Petschenig: „Wir haben im Lockdown das Surfen vermisst und wollten es nach Hause holen. Nachdem wir eigentlich an einem nachhaltigen Surfboard gefeilt haben, kam uns die Idee mit dem Balanceboard.“ Gründung im November 2020, eineinhalb Jahre später boomt das Unternehmen.
Ganzkörpertraining
Ein Balanceboard trainiert die gesamte Muskulatur und das spielerisch, erklärt Otto Kaltner die Philosophie dahinter: „Man trainiert jeden Muskel im Körper, vor allem die Rumpfstabilität und den Rücken. Das Training auf dem Woaz Board erinnert ans Surfen, denn man steht genau gleich drauf.“ Trainiert wird im Wohnzimmer, im Homeoffice, im Büro, im Garten oder Kinderzimmer. Alles ist erlaubt, denn die Rolle unter dem Board besteht zu 100 Prozent aus Kork und kann überall benutzt und mit hingenommen werden. Das Woaz Board gibt es in vier verschiedenen Modellen: der Allrounder „Cigar“ für chillige Yoga-Übungen, der Alleskönner „Rippal“ für Skate-, Surf- oder Yogafeeling, der Klassiker „Forölln“ für ein surfiges Fahrgefühl und die Trickmaschine „Hazerl“ für perfekte Trickmoves im Wohnzimmer. Alle Boards bestehen aus sieben Furnierlagen, das ergibt eine Stärke von 1,45 cm. Diese Kombination gibt den Boards das ideale Gewicht, genug Stabilität und den perfekten Flex. Der Kern besteht aus Ahorn, das Furnier aus Esche – bei jedem Board werden hochqualitative Furnierbünde ausgesucht.
Nachhaltigkeit
Darauf legen die vier Freunde aus der Südsteiermark und Wien großen Wert. Die Holzsuche ist akribisch und benötigt viel Zeit, die sich die Jungs auch gerne nehmen, erzählt Fabian Huss: „Wir wollen möglichst wenig Verschnitt produzieren, Holz ist für uns kostbar. Jeder Baum ist handsortiert und wird wertgeschätzt.“ Das merkt man auch bei der Verpackung: Diese kommt nicht in Plastik daher, sondern in eigens angefertigten Kartonagen aus Österreich inklusive perfekter Passform des Innenlebens und einem kleinen Heftchen, in dem jeder unterschreibt, der am Board persönlich mitgearbeitet hat. Quality Control á la Woaz Board. Produziert wird zu 100 Prozent regional und aus nachwachsenden Rohstoffen. Nicht umsonst wird in einer kleinen Werkstatt inmitten von steirischen Woazfeldern gefertigt – der Name ist Programm.
Bali zu Hause
Dutzende Prototypen mit verschiedenen Formen und Biegungen wurden bereits produziert, „bis wir dort waren, wo wir jetzt sind“, erzählt Matthias Hierzer. Und auch jetzt wird stetig weiterentwickelt. Die Boards werden von den vier Surfliebhabern selbst getestet und einer Qualitätskontrolle unterzogen. Das Training läuft quasi nebenbei: „Wir selbst sehen das Woazn gar nicht mehr als Training. Es gibt eigentlich kein Wohnzimmer bei uns, in dem nicht ein Board am Teppich liegt. So werden die Boards ständig benutzt, man trainiert unbewusst und spielerisch.“ Kunden kommen mittlerweile nicht nur aus Österreich, sondern auch aus Deutschland oder der Schweiz: Darunter sind junge Surfliebhaber, aber auch Erwachsene, die ihr Gleichgewicht oder für andere Sportarten trainieren möchten. Und, schwärmt Otto Kaltner, „sobald die Kids es heraußen haben und das geht meist sehr schnell, sind sie fast nicht mehr von den Brettern zu bekommen.“ Also, Augen schließen, aufs Woaz Board steigen und sich geistig nach Bali beamen. Hang Loose!
MEHR INFORMATION: Woaz Board
(Autor: Sabine Blattner, )