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Strohboid: Haus der Zukunft

Strohboid-Gebäude sind anders. Sowohl optisch als auch mit ihrem ökologischen Fußabdruck, denn der ist kaum vorhanden. © Strohboid, Rene Gaens, Florian Matzi

#PRAXIS | Das wohl nachhaltigste Haus der Gegenwart wird derzeit in Theresienfeld nahe Wiener Neustadt gebaut: Strohboid ist ein Team aus Zukunftsdenkern, das den Bausektor revolutionieren will. Gebaut wird in Österreich CO₂-neutral aus regionalen und hochwertigen Materialien in unverkennbarem Design.

Alle Menschen sollen in Häusern leben, die frei von Kunst- und Schadstoffen sind. Das ist die Philosophie hinter Strohboid: ´Stroh´ steht für Stroh, Lehm und Holz, ´Boid´ steht für die Form eines Paraboloids. Die Idee dazu hatten Fritz Walter und Max Schade bereits in ihrer Studienzeit: Im Rahmen ihrer Masterarbeit an der TU Graz haben sie vor acht Jahren ein Holzhaus in Leichtbauweise entworfen und den Baustein für den ersten Strohboid-Prototypen gelegt. 2018 folgt die Gründung des Unternehmens. Heute produziert man auf 2.000 Quadratmetern in Serie und exportiert unter anderem nach Deutschland, Kroatien, Portugal oder die USA.

Besser als Elektroautos

Strohboid-Gebäude sind anders. Sowohl optisch als auch mit ihrem ökologischen Fußabdruck, denn der ist kaum vorhanden. Produziert werden in Österreich CO2-neutrale, patentierte, TÜV-zertifizierte und ganzjährig nutzbare Outdoorräume, vom großen Pavillon über Glamping Units bis zu Mountain Chalets und Lodges. Verarbeitet werden ausschließlich regionale und hochwertige Materialien. Max Schade: „Unsere Produkte sind komplett recycel- und rückbaubar, die Konstruktion unserer Holzstruktur beim Pavillon besteht zum Beispiel nur aus einem Kubikmeter Holz.“ Man will der Baubranche Denkanstöße geben, sagt Max Schade: „Würde der Bausektor auf nachwachsende, natürliche Materialien umsteigen, könnte der weltweite CO2-Ausstoß um bis zu 30 Prozent reduziert werden. Das wäre mehr als der Umstieg auf Elektromobilität.“

Das Potenzial ist also riesig, man muss es nur nutzen. Strohboid ist ein Team aus Visionären. Aktuell gibt es mit dem heuer gelaunchten Mountain Chalet auch ein winterfestes Tiny House: Hier trifft nachhaltige Architektur auf raffiniertes Design, technische Präzision und höchste Stabilität. Es hält bis zu acht Metern Schnee und 160 km/h Windstärke stand, hat eine Schall- und Wärmedämmung für bis zu minus 25 Grad Celsius. Im Mont Krest Sanctuary in North Carolina werden diesen Sommer ebensolche Mountain Chalets genau wie ein Pavillon und Glamping Units in einem Retreat Resort aufgestellt. Schachermayer steht als verlässlicher Partner hinter dem innovativen Unternehmen aus Graz und liefert neben E-Werkzeug und Handwerkzeug auch Möbel- und Baubeschläge, Holzbauschrauben und vieles mehr. Das Unternehmen ist nach seinen Anfängen im DACH-Raum längst international: In Colorado empfängt ein Boutique Camp in einem 240 m2 großen Pavillon ihre Gäste, in Kroatien eröffnet heuer ein Naturresort bei den Plitvicer Seen mit elf Glamping Units und einem Pavillon made by Strohboid.

Traum vom Stadion

Und wenn es nach den beiden Gründern geht, dann ist man mit den Chalets und Pavillons noch lange nicht am Ende. Denn Strohboid hat das erste konsequent nachhaltige Bausystem für frei geformte ikonografische Gebäude jeder Größe und Spannweite entwickelt. Max Schade: „Wir werden oft gefragt, ob das Mountain Chalet auch mit größerer Grundfläche verfügbar ist. Wir sind hier schon fleißig am Tüfteln.“ Und die beiden gehen sogar noch einen Schritt weiter und sagen: Vom Tiny House bis zum Olympiastadion wird in Zukunft alles möglich sein. Max Schade: „Wir wollen zeigen, dass ökologische Architektur Räume schaffen kann, über die wir normalerweise noch nicht einmal zu träumen wagen. Je schneller die Baubranche hier handelt, desto besser für unsere Umwelt.“

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