Internationale Luxusmarken zieren das Bild der legendären Salzburger Getreidegasse. Der Touristenmagnet ist weltbekannt, sehr beliebt und viel besucht. Mit der Produktion von Stiegen, Schlüsseln, Schlössern, Gittern, aber vor allem von Zunftschildern hat das kleine Unternehmen den Sprung in die moderne Zeit bravourös gemeistert – ohne dabei seine Authentizität zu verlieren. Als der Vater von Besitzer und Geschäftsführer Christian Wieber die Schmiede und das zugehörige Wohnhaus 1973 übernahm, gab es viel zu tun. Das Haus wurde vollständig renoviert und modernisiert und ist heute von Studenten bewohnt. Die Räumlichkeiten der Schmiede hingegen strahlen noch immer im charmanten Stil vergangener Zeiten.
Werbung analog
Bekannt ist die Getreidegasse aber nicht nur für Luxus-Shopping, sondern vor allem für die legendären Zunft- und Werbeschilder, die über den Geschäften schweben und eine gehörige Portion Nostalgie in der altehrwürdigen Gasse verbreiten. In liebevoller Handarbeit werden die analogen Werbekunstwerke nach wie vor im alten Schmiedeofen vorbereitet und in den Gewölben der Werkstatt zusammengebaut. Der überdachte Innenhof funktioniert dabei als Erweiterung der Werkstatt und wird bei fast jedem Wetter von den Mitarbeitern sehr gerne genutzt. Gemeinsam mit seiner Frau Regina führt der Schlossermeister seinen Betrieb mit viel Liebe zum Handwerk, Leidenschaft zum Detail und einem großen Herz für Mitarbeiter und Kunden. So wird fast alles repariert, was gebraucht wird. Vom Lampenschirm über alte Schlüssel bis hin zum Grabschmuck liefert die Schlosserei Wieber rasche Lösungen in höchster Qualität.
Tradition verpflichtet
Das umfangreiche Know-how macht das Unternehmen auch zum Ansprechpartner Nummer 1, wenn es um sensible Restaurierungsarbeiten im historischen Altstadtkern geht. Beinahe in jedem Gebäude wurden bereits Arbeiten vorgenommen oder thronen Werke der Schlosserei Wieber vor der Haustüre. Aufgrund räumlich beengter Verhältnisse vergeben die Unternehmer bei größeren Aufträgen gewisse Fertigungen auch an Subunternehmen. Speziell die Kirche greift bei aufwendigen Restaurierungen oder Spezialanfertigungen auf das umfangreiche Fachwissen der Experten zurück. Aufgrund der Lage verirren sich natürlich jede Menge Menschen aus aller Welt in die historischen Gemäuer und interessieren sich brennend für die alte Schmiede. Das Unternehmen wird dabei auch gerne mal mit einem Museum verwechselt. Der Auftritt in einer koreanischen Fernsehshow mit 15 Millionen Zusehern war dabei genauso überraschend wie der plötzliche Besuch von Karim Aga Khan IV, dem Führer der Religionsgemeinschaft der schiitischen Ismailiten. „Diese zufälligen Begegnungen hatten teilweise auch große Aufträge zur Folge. So bestellte beispielsweise ein erfolgreicher Geschäftsmann aus New York im Vorbeigehen fünf handgefertigte Zunftschilder. Für diese speziellen Unikate wurden in mühevoller Kleinarbeit unter anderem Adler, Blumen und Verzierungen geschmiedet, die wir am Ende noch kunstvoll mit Blattgold veredelt haben. Diese besonderen Stücke brachten uns dann schließlich noch den Salzburger Handwerkspreis 2016 ein, worauf wir ebenfalls sehr stolz sind“, erzählt Geschäftsführer Christian Wieber. Natürlich wird auch die zeitgenössische Architektur mit modernem Cortenoder Schwarzstahl bedient. Die Traditionsschmiede wird dem Zeitgeist dabei genauso gerecht wie dem alten Handwerk und verzaubert Tag für Tag aufs Neue die Besucher der Getreidegasse.
Mehr Informationen: Schlosserei Wieber Getreidegasse 28 5020 Salzburg
(Autor: Andreas Prammer, )