Alle News Praxis

Martin Rehrl: durch Kunst verbunden

Der Löwe aus Metall war für Martin Rehrl die erste Auftragsarbeit, die ebenfalls für Aufsehen sorgte. © Martin Rehrl - Metallart

#PRAXIS | Ausdrucksstarker Blick, selbstsicheres Auftreten und eine klare Vision vor Augen – das ist Martin Rehrl aus dem schönen Salzburger Scheffau, der aktuell nicht nur die Salzburger Kunstszene aufmischt. Mit seiner Skulptur „Unitatis“ hat er für gehörigen Wirbel und Gesprächsstoff in der Mozart-Stadt gesorgt. Als gelernter Maschinenbauingenieur war und ist er in der Szene ein Exot, dem viel Widerstand und Geringschätzung auf seinem Weg zuteil wurde. Seine Geschichte ist beeindruckend – seine Kunstwerke sind es noch viel mehr. Ein inspirierender junger Mann – mit Leidenschaft, Esprit und der Vision einer Gesellschaft, die sich die Hände reicht.

Familiär vorbelastet war für Martin schon zu HTL-Zeiten klar, dass er selbstständig seine eigenen Ideen umsetzen möchte, um sich mit seiner Kreativität einen Namen zu machen. Schon vor Abschluss der Schule hatte er sein erstes Metallkunstwerk fertiggestellt und wollte es ursprünglich seiner damaligen Freundin schenken, die es allerdings aus beziehungstechnischen Gründen nicht mehr bekam. Das beeindruckende Werkstück sorgte dennoch für Aufmerksamkeit und Martin hatte beispielsweise mit dem Bürgermeister von Annaberg sofort einen Unterstützer und Fan, der einen Hirschkopf aus Metall in Auftrag gab und dann an Marcel Hirscher zu seinem sechsten Gesamtweltcupsieg überreichte.

Konsequenz - Mut - harte Arbeit

So startete die Künstler-Karriere schon während der Schulzeit und hat sich seither auch beeindruckend entwickelt. Sofort nach Abschluss eröffnete er sein erstes Gewerbe. Ein betuchter Oberösterreicher hatte sein Werk gesehen und bestellte unmittelbar einen Metall-Löwen bei ihm, den er als Auftragsarbeit in zwei Monaten und Lebensgröße fertigstellte. Nach seinen Anfangserfolgen wurde sein Name immer bekannter und mehr und mehr Kunden wollten ein Kunstwerk vom begabten jungen Salzburger. „Meine Kunden sind meistens Unternehmer, deren Firmen ebenfalls aus dem Nichts heraus erschaffen wurden. Meine Werke sowie meine Geschichte finden anscheinend bei vielen Menschen Anklang und das freut mich natürlich sehr. Die Käufer meiner Werke investieren ja in erster Linie in den Künstler und möchten das Potenzial so auch fördern“, erzählt Martin Rehrl von seinen Erfahrungen.

Die Vision "Unitatis"

Brauchen wir die Kunst, um nicht an der Wahrheit zugrunde zu gehen? Wie viel Kunst braucht die Krise oder braucht die Krise überhaupt Kunst? Diese und viele weitere Fragen stehen im Mittelpunkt einer Dokumentation, in der das aktuellste und größte Projekt von Martin Rehrl eine Hauptrolle spielt. Mit der mächtigen Skulptur „Unitatis“ versucht er, seine Antwort darauf zu geben. Sein Monument gilt als Zeichen des Zusammenhalts in der Krise und wurde nach vielen Nachtschichten, Schweiß und Zweifeln sowie einer ernüchternden Suche nach einem Standplatz schließlich beim ORF-Landesstudio Salzburg im Sommer 2021 unter den Augen der Politprominenz enthüllt. „Die Idee war, ein sichtbares und ausdrucksstarkes Sinnbild für den Zusammenhalt einer Gesellschaft während einer Krise zu schaffen. Die beiden verschränkten Arme waren dabei das perfekte Symbol für mich. Mit der Unterstützung der Kunsthilfe Salzburg sowie dem Sponsorunternehmen Biogena habe ich mich an die Arbeit gemacht.“ 1.600 Arbeitsstunden, 800 kg Schweißdraht und fünf Tonnen Edelstahlstäbe später ist seine Skulptur schon weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt. Mit neun Metern Höhe hat der junge Salzburger ein Vermächtnis geschaffen, mit dem Gräben überwunden, Brücken gebaut und die Solidarität in den Mittelpunkt gestellt werden.

Widerstände überwinden

Diesen Zugang hatten allerdings nicht alle Menschen, mit denen Martin zu tun hatte. So gestaltete sich die Suche nach einem geeigneten Standplatz in der Stadt oder im Land Salzburg äußerst schwierig. Ablehnungen an vielen offiziellen Fronten brachten den ambitionierten Künstler durchaus an seine persönlichen physischen wie auch psychischen Grenzen. Aufzugeben war dabei allerdings nie eine Option und so suchte er gemeinsam mit einem Team von Freunden und Bekannten weiter, bis er mit dem ORF Salzburg einen begeisterten Partner fand, der sein Projekt vorbehaltlos unterstützte und am Areal seit Juni 2021 ausstellt.

Unitatis-Weltreise

Die Botschaft von Zusammenhalt, Gemeinschaft und Einigkeit ist eine universelle und somit auch internationale Botschaft. Diesem Anspruch wird das Monument mit seiner geplanten Reise über die nächsten Jahre gerecht werden. An unterschiedlichen europäischen Orten wird die Skulptur zukünftig für viele Europäer zu bewundern sein und die Menschen daran erinnern, dass wir nur zusammen alles erreichen können und dabei für einander einstehen sollten. „Ich bin natürlich sehr stolz, dass „Unitatis“ auf Reisen geht und meine Idee und die Botschaft dahinter, auch in anderen Ländern gehört und gesehen werden. Seit Beginn der Pandemie haben sich gesellschaftliche Gräben aufgetan, die früher undenkbar gewesen wären. Meine Arbeit soll dazu beitragen, das Verbindende vor das Trennende zu stellen. Das gemeinsame Miteinander ist für unser Leben und die kommenden Herausforderungen ein alles entscheidender Faktor, den das Monument versinnbildlicht. Wenn man für etwas brennt, sollte man es unbedingt durchziehen, egal, auf welche Widerstände man dabei stößt. Nur so wächst man als Mensch und Persönlichkeit“, ist Martin Rehrl überzeugt. Visionäre wie Martin sind ein wesentlicher Antrieb gesellschaftlicher Entwicklung. Sie stellen die richtigen  Fragen, geben alles für ein Projekt, denken größer und liefern Antworten, die konstruktiv, optimistisch und überzeugend sind. Martin Rehrl ist einer dieser Visionäre, der gerade dabei ist, seine Persönlichkeit mit Leidenschaft und unbändigem Fleiß in Kunstwerke zu gießen, die die Welt bewegen und verbessern sollen. Mit "Unitatis" ist ihm dieser Anspruch gelungen. Wir sind gespannt, was folgt!

MEHR INFOS: Martin Rehrl Metallart

( )