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Ferrarischule: Konstruktion trifft Inspiration

In dem eineinhalb Jahre dauernden Umpauprozess wurden das Schul- und Internatsgebäude der Höheren Lehranstalt für wirtschaftliche Berufe und Mode „Ferrarischule“ in Innsbruck saniert. © BIG; Günter Richard Wett

#PRAXIS | Die Bundesimmobiliengesellschaft (BIG) übergab, anlässlich der feierlichen Eröffnung, den Schlüssel für die neu renovierte Ferrarischule an Schuldirektor Kurt Manfred Jordan. In dem eineinhalb Jahre dauernden Umpauprozess wurden das Schul- und Internatsgebäude der Höheren Lehranstalt für wirtschaftliche Berufe und Mode „Ferrarischule“ in Innsbruck um 14 Millionen Euro saniert.

Für Aufsehen sorgte dabei die Umsetzung. Die filigrane Konstruktion musste höchsten statischen Ansprüchen genauso entsprechen wie den optischen und designlastigen Bedürfnissen der Schule und vor allem seiner Schülerinnen und Schüler.Für Aufsehen sorgte die Renovierung unter anderem bei der Prämierung des Stahlbaupreises. 

Preisgekrönt

Der Österreichische Stahlbaupreis wird im Zweijahresrhythmus vom Österreichischen Stahlbauverband vergeben. Ziel ist es, die Fachkompetenz und die Leistungsfähigkeit des österreichischen Stahlbaus zu präsentieren sowie die architektonische Ausdrucksstärke, das technische Potential und die Vielseitigkeit des Stahlbaus zu zeigen. Mitte Mai 2019 war es wieder so weit und die Gewinner des Österreichischen Stahlbaupreises wurden ausgezeichnet. Insgesamt 19 Projekte wurden heuer eingereicht und bewertet. Als Sieger in der Kategorie Hochbau ist das Dornbirner Unternehmen „gbd ZT“ mit dem Projekt „Aufstockung der Ferrarischule Innsbruck“  von den Architekten Huber und Theissl sowie Stahlbau Ambrosi ausgezeichnet worden. Die Siegerprojekte in den Kategorien Hochbau und Infrastruktur überzeugten durch ihre architektonische Ausdrucksstärke und mit innovativen, hochkomplexen technischen Lösungen. Die Aufstockung der Ferrarischule in Innsbruck vereint sämtliche Vorteile des Baustoffes Stahl und überzeugte die Jury sowohl gestalterisch als auch ästhetisch: „Die Herausforderung, ein bereits statisch optimiertes Projekt aus den 1960er-Jahren durch eine Aufstockung zu vergrößern, wird uns über die nächsten Jahrzehnte begleiten. 

Inspirierende Ästhetik

Die alternativlos scheinende Tragwerkslösung aus Stahl bei der Ferarrischule zeigt eine filigrane Architektur der Kräfte, welche exakt an den einzigen zulässigen Punkten eingeleitet werden. Nicht nur gestalterisch, sondern auch ästhetisch werden die Erwartungen hier mehr als erfüllt“, so die Jury. „Mit der gelungenen Aufstockung, den Sanierungen im Bestand und des Internats können wir nun am Bildungscampus pädagogisch modern arbeiten und der großen Schülernachfrage aus dem ganzen Land Rechnung tragen. Außerdem ermöglicht die Aufstockung weitere geplante innovative Bildungsangebote. Zudem entlohnt das aktuelle Ambiente die Schulgemeinschaft für die beschwerliche Zeit des Umbaus. Der Schulbetrieb lief nämlich parallel zu den Bauarbeiten“, schildert Direktor Kurt Manfred Jordan.

Konstruktive Herausforderungen

Die Eingriffe in die bestehende Struktur des im Betrieb befindlichen Schulgebäudes sollten minimiert und Synergien genutzt werden. Für das komplett zu entkernende Internatsgebäude, das direkt angeschlossen ist, wurde ein in Bodenebene liegendes Fachwerk entworfen. Die Horizontallasten der Aufstockung aus Wind und Erdbeben werden über die exzentrisch liegenden neuen Stahlbetonwände in den Bestand geleitet. Die gesamte Struktur lagert schwimmend mittels Verformungsgleitlagern auf dem Baukörper der Schule. Schräge Wände und Schnitte in Kombination mit den großen Spannweiten waren einzig mit dem Baustoff Stahl wirtschaftlich lösbar.

Nachhaltige Effizienz

Auch in Hinblick auf die Energieeffizienz und technische Ausstattung wurde das Schul- und Internatsgebäude auf den neuesten Stand gebracht. Während die thermische Sanierung der Fassade als auch der Tausch der Heizung für reduzierte Energiekosten sorgen, wurden sämtliche Elektroinstallationen und Oberflächen erneuert. 

MEHR INFOS:  Bundesimmobiliengesellschaft (BIG)

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