Als die Schwiegereltern den Erbhof von Karlheinz Kieweg vor dem Umbau das erste Mal besuchten – flossen nachher Tränen. Die schiere Dimension dessen, was der über 800 Jahre alte Hof an Renovierungsarbeit bedeuten würde, sprengte jede Dimension der Vorstellbarkeit. Der ausgebildete Musiker hatte aber von Anfang an ein inneres Bild vor Augen, viele gute Ideen und braucht nur fünf Stunden Schlaf. Diese Kombination führte in den letzten 20 Jahren zu erstaunlichen Ergebnissen, die aus einer großen psychischen Belastung einen wahren Lebenstraum gemacht haben.
Eine Frage der Einstellung
Selbstverständlich hatte bei der Renovierung eines so alten Gebäudes auch der Denkmalschutz seine Ideen und Vorstellungen, die Karlheinz berücksichtigen musste. Natürlich ist so ein Projekt für einen durchschnittlichen Normalverdiener ebenfalls sehr schwer umzusetzen. Als Natur- und Kulturhof sollte der Hof genutzt und schrittweise renoviert werden. Mit einer hochwertigen Saft- und Mostproduktion konnte Karlheinz einen verlässlichen Pächter für einen guten Teil des Hofes gewinnen. Die meisten Arbeiten hat er dabei selbst erledigt. Vom Dachstuhl -Abreißen über 10.000 Handgriffe dazwischen bis zum neuen Eindecken des Daches ist Karlheinz ein einzigartiges Multitalent in so vielen Bereichen.
Seine Vorstellungskraft ist enorm und das Energielevel höher als bei den meisten Menschen. So hat er es geschafft, über die letzten 25 Jahre insgesamt 600 m2 Wohn-Nutzfläche für sich und seine Familie zu einem Wohntraum der besonderen Art umzufunktionieren. Im eigenen Tonstudio werden die musikalischen Ambitionen der umtriebigen Familie Kieweg umgesetzt.
Komfort & Gemütlichkeit
Auf unterschiedlichen Ebenen wird der Gemütlichkeit viel Raum gegeben. Auch die Liebe zum Detail macht das spezielle Flair innerhalb der Wohnräume aus. „Charly kann aus Dreck Gold machen“, erklärt seine Frau Rita mit lachendem Gesicht – obwohl ihr sicher nicht immer zum Lachen zumute war. 2001 hat er mit dem Innenausbau begonnen und 2003 ist die Familie dann eingezogen. Jede bautechnische Kleinigkeit wie Niveauausgleich, Heizung, Decken, Böden oder sonstige Sachen wurden von Karlheinz mithilfe der Familie großteils selbst gebaut. Auch der Recycling-Gedanke wird bei Familie Kieweg hochgehalten. Bei der Instandsetzung war ihnen wichtig, noch brauchbare Materialien wiederzuverwenden und zu gebrauchen.
Nachhaltigkeit als Zentrum
Mit 30 KW Solarpaneelen, einer 40-KW-Hackschnitzelheizung, einem eigenen Brunnen und drei Elektroautos ist Autonomie ein wichtiger Punkt für die Familie Kieweg. Selbstverständlich wurden im Laufe der Jahre auch viele natürliche Materialien wie beispielsweise Stroh verbaut. Als professioneller Innenraumgestalter hat sich Karlheinz natürlich mit seiner designbegabten Frau Rita auf allen Ebenen größte Mühe gegeben, spannende Akzente zu setzen und so viel Wärme und Gemütlichkeit zu transportieren. Der Hof hat sein eigenes Wappen und erzählt jede Menge regionale Geschichten, die sich im Laufe der Jahrhunderte zugetragen haben. Den ganz speziellen Charakter verleiht ihm aber die gesamte Familie Kieweg selbst, die den Hof mit Leben, Visionen, Musik, Freude und Liebe füllt. Da steht der Titel „Die Mutprobe“ eines österreichischen Films, der ebenfalls am Hof gedreht wurde, sinnbildlich für die letzten 25 Jahre der Familie Kieweg. Chapeau für dieses beeindruckende Lebenswerk.
KONTAKT:
Karlheinz Kieweg - inplanung
Gsöllhofstraße 1
4596 Steinbach an der Steyr
(Autor: Andreas Prammer, )