Mit farblichen Akzenten assoziierte man FSB bisher nicht. Woher kommt der Wandel und was erwarten Sie sich davon?
JH: Der Wandel zu farblichen Akzenten bei FSB kommt aus dem Bedürfnis unserer Kunden. Obwohl FSB bisher hauptsächlich mit metallischen Oberflächen wie Aluminium, Edelstahl und Bronze in Verbindung gebracht wurde, war Farbe bereits in der Vergangenheit ein wichtiges Thema für uns. Aufgrund der Nachfrage unserer Kunden haben wir Einzelanfertigungen in verschiedenen Farben produziert. Mit der Einführung der 63 Le Corbusier-Farben bieten wir nun ein kuratiertes Farbsystem an, das harmonische Farbkombinationen ermöglicht. Wir erwarten uns davon, dass Architekten und Designer ihre Visionen und die ihrer Kunden ganzheitlich und zeitlos umsetzen können. Farbe ermöglicht es, Verbindungen herzustellen und bewusst mit Kontrasten und Harmonien zu arbeiten, um überraschende Effekte zu erzielen. Unser Ziel ist es, Farben anzubieten, die dauerhaft gültig sind und keinem kurzlebigen Trend folgen.
Gibt es am Markt neue Anforderungen der Kunden, was gewünscht wird? Sprich, gibt es etwa eine Trendumkehr, weg von Anthrazit und Schwarz?
JH: Ja, am Markt gibt es neue Anforderungen und einen Trend in der Architektur, vermehrt Farbe einzusetzen. Viele Architekten spielen bewusst mit Farben, um eine durchgängige Gestaltung zu erreichen, die über Räume und die Architektur hinwegwirkt. Es gibt eine steigende Nachfrage nach Farbvielfalt und die Bereitschaft, von traditionellen Farbschemata abzuweichen. Unsere Einführung der Le Corbusier-Farben ist eine Antwort auf diesen Trend und ermöglicht es unseren Kunden, ihren Projekten eine individuelle und lebendige Note zu verleihen. Dennoch ist es wichtig zu betonen, dass die klassischen Oberflächen auf den Grundmaterialien Edelstahl, Aluminium und Bronze weiterhin eine wichtige Rolle spielen und nun durch Farbe ergänzt werden können.
Gehen mit den neuen Farben auch neue Formen und Modelle einher?
JH: Bei der Einführung der 63 Le Corbusier-Farben haben wir uns auf unser klassisches Türdrückermodell FSB 1267 und ausgewählte Produkte aus dem ErgoSystem® A100 konzentriert. Wir sind stets bestrebt, unsere Werkzeuge zur Verlängerung der Hand weiterzuentwickeln, sowohl in Bezug auf die formale Gestaltung als auch auf die werkstofftechnische Seite. Mit den Le Corbusier-Farben ist FSB Teil eines Netzwerks von exklusiven Lizenznehmern, wodurch Architekten und Designer gewerkeübergreifend agieren können. So lassen sich unsere Türdrücker zum Beispiel farblich auf die Schalter von JUNG abstimmen, die beide oft in unmittelbarer Nähe auf gleicher Höhe verbaut werden.
Das Thema Beschläge scheint in vielen Bereichen ausgereizt. Wie erfinden Sie sich dennoch immer wieder neu?
JH: Als Hersteller von Beschlägen betrachten wir die Herausforderung, uns immer wieder neu zu erfinden, als einen kontinuierlichen Prozess. Wir beobachten und analysieren ständig die Veränderungen in der Architektur und den Bedürfnissen unserer Kunden. Dabei spielen sowohl die formalen Gestaltungsaspekte als auch die technologischen Innovationen eine wichtige Rolle. Wir streben danach, unsere Produkte kontinuierlich zu verbessern und die Anforderungen unserer Kunden auf der ganzen Welt zu erfüllen. Ein wesentlicher Bestandteil unserer Innovationsstrategie ist die Zusammenarbeit mit Talenten aus Design und Architektur, die uns mit frischen Perspektiven und neuen Ideen inspirieren. Darüber hinaus investieren wir in interne Forschung und Entwicklung, um neue Materialien, Technologien und Produktionsverfahren zu erforschen. Unser Ziel ist es, Beschläge anzubieten, die nicht nur funktional und langlebig sind, sondern auch ästhetisch zeitlos und damit sehr lange Gültigkeit behalten.
Welche strategischen Ziele und Maßnahmen sind in den nächsten fünf Jahren bei FSB geplant?
JH: In den nächsten fünf Jahren strebt FSB an, seine Position als führender Hersteller von hochwertigen Beschlägen durch innovative Lösungen weiter auszubauen. Unsere strategischen Ziele umfassen unter anderem: fortlaufende Produktinnovation, Nachhaltigkeit und Ressourceneffizienz. Wir werden unsere Bemühungen verstärken, ressourcenschonende und kreislauffähige Produkte anzubieten. Aktuell minimieren wir intensiv die Umweltauswirkungen unserer Produktion und fördern nachhaltige Beschaffungs- und Herstellungsprozesse.
(Autor: Andreas Prammer, )