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Angreifen heißt begreifen

In einer Welt, die jeden Tag ein Stück weit digitaler wird, gerät das Handwerk in den Hintergrund. Doch genau hier liegen große Chancen: Kinder, die frühzeitig praktische Fertigkeiten entwickeln, schulen nicht nur ihre motorischen Fähigkeiten, sondern lernen auch Problemlösung, Kreativität und Teamarbeit. © Technik für Kinder, Sebastian Friedl

#PRAXIS | Tablets, Smartphones und Konsolen dominieren den Alltag vieler Familien. Jugendliche verlieren sich dabei immer mehr und immer tiefer in digitalen Welten – mit weitreichenden Folgen. Wichtige Grundkompetenzen kindlicher Entwicklung bleiben oftmals auf der Strecke. Exakt diesem Trend möchte die Initiative „Technik für Kinder“ im steirischen Vulkanland entgegenwirken. Hier entstehen Räume, die Begeisterung für Technik und Handwerk zurückbringen sollen.

Das Herzstück des Vereins im schönen steirischen Feldbach ist das erste Technikhaus für Kinder und Jugendliche im ländlichen Bereich. Gestaltet als Ort, der zum Ausprobieren einlädt und motorische Fähigkeiten wieder in den Mittelpunkt rückt. Mit 31. Jänner wurde das Herzensprojekt offiziell eröffnet.

Erleben statt Berieseln

Hier steht nicht das passive Konsumieren, sondern das aktive Mitgestalten im Vordergrund. In speziell für Sieben- bis 14-Jährige ausgelegten Werkstätten können Kinder unter der Anleitung erfahrener Mentoren eigene Projekte umsetzen. Dabei sind der Fantasie kaum Grenzen gesetzt – vom ersten Bausatz bis hin zu aufwendigen Konstruktionen wie einer Seifenkiste. „Unser Ziel ist es, Kindern eine Möglichkeit zu bieten, Technik und Handwerk spielerisch und kreativ zu entdecken. Mit den Werten – Offenheit, Begeisterung, Wertschätzung, Verantwortung und Entfaltung legen wir so die Grundlagen für das handwerkliche Interesse der Zukunft“, erzählt Projektleiterin Daniela Wolf. Um die finanziellen Herausforderungen stemmen zu können, haben sich unterschiedlichste Unternehmen aus der Umgebung des steirischen Vulkanlands zusammengefunden, die gemeinsam diese Initiative tragen. Sie stellen unter anderem die eigene Expertise wie auch ihre Ressourcen zur Verfügung, um das Projekt erfolgreich zu machen. Dazu kommen viel Herzblut und Leidenschaft von den Initiatoren und allen Beteiligten. Die Mentoren sind altgediente Handwerksprofis und betreuen die Kinder intensiv bei ihren Vorhaben und Projekten. Wählen können die "Youngsters" zwischen den Bereichen Holz, Metall, Kunststoff, Robotik und Coding.

Handwerk gewinnt an Bedeutung

In einer Welt, die jeden Tag ein Stück weit digitaler wird, gerät das Handwerk in den Hintergrund. Doch genau hier liegen große Chancen: Kinder, die frühzeitig praktische Fertigkeiten entwickeln, schulen nicht nur ihre motorischen Fähigkeiten, sondern lernen auch Problemlösung, Kreativität und Teamarbeit. Solche Erfahrungen sind unbezahlbar – nicht nur für die persönliche Entwicklung, sondern auch für die spätere Berufswahl. „Technik für Kinder“ ist dabei nicht nur ein Ort zum Lernen, sondern auch ein Raum für Begegnung. Kinder können hier voneinander lernen, neue Freundschaften schließen und stolz auf das sein, was sie mit ihren eigenen Händen erschaffen haben. Und vielleicht entsteht hier die nächste Generation von Fachkräften, die Österreich so dringend braucht.

Appell an die Gemeinschaft

Das Projekt lebt von der Unterstützung der Region. Unternehmen, Organisationen und Privatpersonen sind eingeladen, sich durch Mitgliedschaften, Sponsoring oder Sachspenden zu beteiligen. Besonders wichtig sind auch Senioren mit technischem oder handwerklichem Hintergrund, die als Mentoren tätig werden möchten. „Es geht nicht nur darum, Wissen weiterzugeben, sondern gemeinsam mit den Kindern etwas zu schaffen, das bleibt“, so Projektleiterin Wolf. Gemeinsam die Zukunft aktiv zu gestalten, ist eine Vision für Generationen, die wieder Freude am Selbermachen und Entdecken finden. Ein Leuchtturmprojekt, das zeigt, wie wichtig es ist, Kindern die Werkzeuge in die Hand zu geben, um ihre Welt selbst zu gestalten – abseits von Bildschirmen, dafür mit echter Begeisterung und echtem Tun.

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