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Andere Länder - andere Bräuche

In Rumänien wird Sarmale (Kohlrouladen gefüllt mit Faschiertem und Reis) mit saurer Sahne und Mămăligă (ähnlich wie Polenta) serviert. © OPEN AI-DALL-E

#EINBLICK | Die Weihnachtszeit ist eine besondere: Ob mit üppigem Essen, großen Familientreffen, lieb gewonnenen Traditionen oder seit Generationen überlieferten Bräuchen. Wir haben bei den Kollegen in den Auslandsniederlassungen nachgefragt, worauf zur Weihnachtszeit Wert gelegt wird.

Rumänien

Weihnachtsessen: Sarmale (Kohlrouladen gefüllt mit Faschiertem und Reis) serviert mit saurer Sahne und Mămăligă (ähnlich wie Polenta). Dazu Cozonac (luftiger Kuchen mit Nüssen, Kakao und Rosinen) und Piftie (ähnlich wie Aspik).
Brauch: Kolindieren: Am Vorabend ziehen Gruppen von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen von Haus zu Haus und sin-gen alte Weihnachtslieder. Als Dankeschön bekommen sie Äpfel, Nüsse, Brezeln oder andere kleine Geschenke.

Tschechien

Weihnachtsessen: In Tschechien wird den ganzen Tag gefastet. Wer es durchgehalten hat, wird am Abend das „Goldene Schweinchen“ sehen. Nach Sonnenuntergang gibt es dann Karpfen (Kapr) und Kartoffelsalat (Bramborový salát) sowie Fischsuppe (Rybí polévka), in manchen Regionen Sauerkrautsuppe (Zelňačka). Brauch: Karpfenschuppen in die Brieftasche stecken, da man glaubt, dass so das ganze Jahr über Geld drin ist. Einem populären Aberglauben zufolge sollen Mädchen zu Weihnachten einen Schuh werfen. Zeigt die Spitze in Richtung Tür, wird das Mädchen innerhalb eines Jahres heiraten.

Slowenien

Weihnachtessen: Die Potica wird mit mehr als 80 verschiedenen Füllungen gemacht und gebacken. Dazu Blut- und Bratwurst, Schweinebraten oder gebratene Henne und Röstkartoffeln. Auch Sauerkraut und saure Rüben, gerne mit Grieben (Grammeln) in der „Gusseisernen“ serviert, gehören auf den Tisch.
Brauch: Nach alter slowenischer Tradition muss am Weihnachtstag der Tisch so üppig gedeckt sein, dass kein Glas mehr darauf Platz hat. Am 2. Weihnachtstag weiht man im ganzen Land Pferde.

Deutschland

Weihnachtsessen: Einfaches Gericht an Heiligabend, zum Beispiel Karpfen, Kartoffelsalat mit Würstchen. Am 2. Weihnachtstag dann Gänsebraten mit Kartoffelklößen und Rotkohl.
Brauch: In Baden-Württemberg und Bayern wird es feuchtfröhlich: Beim Christbaumloben ziehen Freunde von Haus zu Haus und loben den schönen Tannenbaum, als Dank gibt es Hochprozentiges. In Hamburg wirft ein Weihnachtsmann Tannenbäume an Bord vieler Schiffe und in Sylt wagt man mit Zipfelmütze oder Weihnachtskostüm das Weihnachtsbaden in der Nordsee.

Serbien

Weihnachtsessen: gemischter Kuchen, Sauerkraut (Podvarak), Bohnen und Sarma.
Brauch: Beginn des Fastens vom 19. Dezember bis 6. Januar. Am Weihnachtstag wird eine Münze aus dem Kuchen gezogen und der Weihnachtsbaum ins Haus gebracht, man geht in die Kirche und zündet eine Kerze an. Zu Weihnachten wird Knob-lauchkuchen geknetet und den Kindern werden Süßigkeiten, Nüsse und Münzen ins Stroh gelegt.

Bosnien-Herzegowina

Weihnachtsessen: Krautroulade Sarma, gefüllte Paprika,  traditionelle Pita, dazu Früchtekuchen oder Kekse. Grundsatz: mehr ist mehr.
Brauch: In Bosnien-Herzegowina dekorieren orthodoxe Christen am Heiligen Abend ihre Häuser mit Eichenzweigen – anstelle eines Weihnachtsbaums. Die Äste symbolisieren das Holz im Stall von Bethlehem. Ein lustiger Brauch: Erwachsene Männer verkleiden sich als Samichläuse und veranstalten ein Eselrennen.

Slowakei

Weihnachtessen: Am 24.12. tagsüber fasten, bis der erste Stern am Himmel erscheint. Dann beginnt das Abendessen mit Weihnachtsoblaten. Danach gibt es Sauerkraut- oder Fischsuppe Halászlé und gebratenen Karpfen und den beliebten Pudding Loksa (ähnlich Pfannkuchen).
Brauch: Gut ist, was Glück bringt:  Apfel aufschneiden, wenn die Kerne einen Stern bilden, dazu Fischschuppe unter den Tellern und  das älteste männliche Mitglied wirft einen Löffel Pudding an die Decke. Je mehr kleben bleibt, desto mehr Glück. 

Polen

Weihnachtessen: 12-Gänge-Menü (weil 12 Apostel), kein Fleisch, dafür Fisch: Karpfen, Rote-Bete-Suppe mit Teigtaschen (Barszcz z uszkami), Hering in Sahne oder Öl, Sauerkraut mit Pilzen, Pilzsuppe mit breiten Nudeln, Getränk aus getrockneten Früchten, Mohn- und Weizendessert mit Honig und Nüssen (Kutia), Mohnkuchen.
Brauch: Heu unter der Tischdecke, ein zusätzliches Gedeck für einen unerwarteten Gast, Teilen der Oblate und Austausch von Wünschen, Warten auf den ersten Stern am Himmel, um das Abendessen zu beginnen.

Italien

Weihnachtsessen: Das Heiligabendessen soll traditionell kein Fleisch enthalten, deswegen ist Fisch sehr verbreitet – von Calamari über Stockfisch bis hin zu Aal. Als Nachspeise gibt es den mailändischen Panettone, der Gegenspieler vom Panettone ist der aus Verona kommende leckere Pandoro.
Brauch: Kleingeld übers Jahr sammeln, dann verzocken. Bei einem Familienbingo werden Karten mit verschiedenen Zahlen-kombinationen verkauft und anschließend Zahlen aus einem Säckchen gezogen. Wer als erster alle Nummern auf seiner Karte abdecken kann, hat gewonnen. Ursprünglich brachte nur am Dreikönigstag die Hexe Befana die Geschenke.

Kroatien

Weihnachtsessen: Im Süden Kroatiens wird traditionell Pašticada (Rinderschmor-braten) mit hausgemachten Gnocchi serviert, im Norden gibt es Truthahn mit Mlinci (Fladenbrot, das in Stücke gebrochen und mit gesalzenem Wasser oder Brühe übergossen wird). 
Brauch: Ein Muss für alle am Heiligabend ist die Weihnachtsmesse (Polnoćka). Außerdem wird an Heiligabend traditionell gefastet. Bakalar (Eintopf aus getrocknetem Kabeljau) und Fritule (frittierte kleine Krapfen) stehen auf der Speisekarte.

Ungarn

Weihnachtsessen: Auf den Weihnachtsmärkten isst man die leckeren Baumstriezel Kürtőskalács. An Heiligabend werden Beigli, Teigrollen, gefüllt mit Walnüssen und Mohn, serviert, dazu gibt es Fischsuppe und Sarma (Krautrouladen).
Brauch: Der Fisch hat in Ungarn eine starke Symbolkraft: Die Fischschuppen bringen viel Geld, die schnelle Beweglichkeit des Fisches soll sich auf die Familie übertragen und für einen guten Fang im nächsten Jahr legt der Fischer an Heiligabend ein Fischernetz unter den Festtagstisch.

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